Historisches zu unseren Orten
Naundorf (Ńabožkojce)
Zum Ortsteil Naundorf gehören die Spreewalddörfer Naundorf und Fleißdorf (Długi).
Naundorf (1315 erstmalig erwähnt) war lange Zeit der nördlichste Vorposten eines durch feste Wege erschlossenen Gebietes. In Richtung Burg Kauper und Burg Dorf bestanden bis ins 20. Jh. nur Wasserstraßen. Naundorf selbst könnte man mit Recht als Wasserstraßendorf bezeichnen, da neben der Nordwest-Südost orientierten Dorfstraße immer ein Fließ existierte. Alle Gehöfte orientieren sich im Dorfkern auf diese Achse. Vor der Trassierung der Landesstraße mitten durch das Sackgassendorf erfolgte der Straßenanschluss über den westlichen Ausbau und den Weg nach Müschen.
Seit 1850 wird eine gemeinsame Schule mit Fleißdorf erwähnt, die auf halbem Wege zwischen beiden Orten lag. Seit 1974 ist Fleißdorf (Ersterwähnung 1520) ein Ortsteil von Naundorf.
Beide Dörfer sind rein wendischen Ursprungs, was sich teilweise noch in der Sprache, in den Flurnamen und in den Bräuchen widerspiegelt. Der storchenreichste Ortsteil der Stadt Vetschau/Spreewald - sechs Storchennester - lebt vom Gemüseanbau und vom Tourismus. Ein Storchennest, direkt an der Straße auf einem Elektromast befindlich, gibt einer Pension und Gaststätte den Namen.
Das Gemeindeleben in Naundorf besteht nicht nur aus der Traditionspflege, wie z. B. wendischen Fastnacht, dem Zampern oder dem jährlichem Osterfeuer, sondern nutzt auch den mitten durchs Dorf führenden Fließ für das amüsante Badewannenrennen.
Die Straße von Suschow durch Naundorf nach Burg Kaupen und Burg Kolonie ist eine der beliebtesten Radverbindungen in den Spreewald.
Fleißdorf
Fleißdorf, bis 1937 Dlugy, niedersorbisch Długi, ist ein Dorf am Rande des Spreewalds. Es gehört zum Vetschauer Ortsteil Naundorf.
Das Dorf liegt etwas östlich der Suschow mit Naundorf verbindenden Landstraße, über die auch der Gurken-Radweg führt. Es liegt nördlich von Vetschau im Biosphärenreservat Spreewald. Westlich liegt der Wiesenteich.
Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1520. Der zunächst rein sorbische Ort hatte mit Naundorf eine gemeinsame Schule, die seit 1850 erwähnt wird. Die Schule lag auf halbem Weg zwischen den Dörfern. Bis zum 29. Oktober 1937 hieß das Dorf Dlugy und wurde dann im Zuge der nationalsozialistischen Germanisierung sorbischstämmiger Ortsnamen in „Fleißdorf“ umbenannt. Auch in mehreren anderen Orten der Region wurden in dieser Zeit Namen sorbischen Ursprungs gegen deutsche Bezeichnungen getauscht, jedoch anderswo nach dem Krieg meist wieder zurück benannt.
Am 1. Januar 1974 wurde Fleißdorf nach Naundorf eingemeindet. Gemeinsam mit Naundorf erfolgte am 31. Dezember 2001 die Eingemeindung nach Vetschau.